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In seiner aktuellen Werkreihe konzentriert sich Leif Trenkler in formaler und historischer Reflexion auf die malerische Tradition der Darstellung einer Wasser- und Pflanzenwelt. Insbesondere Orte, in denen Vegetation und Architektur eine metaphorische Rolle spielen, werden zum Schauplatz seiner Malerei.
(...) „Es sind magische Momente, die Leif Trenkler in seinen Bildern festhält, und ihre Magie liegt darin, dass sie als genau das kenntlich werden: als Momente. Als kleinste Elemente einer Strecke, die keinen Anfang hat und kein Ende. Augenblicke nur, mehr haben wir nicht. Drei Sekunden lang empfinden wir ein Jetzt, so haben Hirnforscher errechnet, dann taucht die Welt in Vergangenheit.“
(...) So schnell ist das alles vorbei. Ein Flügelschlag, ein Nachmittag (schon wachsen die Schatten), ein Sommer (schon färbt sich das Laub), eine Kindheit, das Leben. Nichts war und nichts wird sein. Keine Geschichte, keine Bestimmung, nur zitterndes Licht und Illusion.
Trenkler ist Maler. Ein Handwerker, streng genommen. Seine Methode, das Größte im Kleinsten sichtbar, nein - ahnbar zu machen, braucht ein paar Hilfsmittel. Die Kamera ist das erste. Trenkler behandelt sie mit der gebotenen Nachlässigkeit. Er fotografiert, was seine Aufmerksamkeit erregt, spontan, ohne mehr als die unbedingt nötige Sympathie für die Technik und das Verfahren, ohne den Ausschnitt zu bestimmen oder präziser zu fokussieren, als der Apparat es von sich aus tut.“
(...) Das zweite Hilfsmittel des Künstlers ist der Ortswechsel. Trenkler bereist Ungarn und China, Brasilien, Polen, die Türkei und Arizona: Das Ziel sei eigentlich zweitrangig, sagt Trenkler. Ihm genüge schon die Tatsache einer Veränderung.“
(...) Sein drittes Hilfsmittel: Trenkler nimmt Bezug auf die Geschichte seiner Zunft. Er erweist Vorläufern und Zeitgenossen ehrfürchtige Referenz, versichert sich ihres Beistands und beugt sich den Exerzitien, die das Genre ihm auferlegt. Er malt auf Holztafeln, wie es die mönchischen Meister der Frührenaissance getan haben, Masaccio und Fra Angelico, Piero della Francesca und Jan van Eyck, die ihr neues Menschenbild der Sprödigkeit des Materials abringen mussten. Solcher Widerstand, sagt auch Trenkler, mache den Kampf um das Bild physisch erlebbar; Holz als Malgrund dämpfe die Farbigkeit und damit die eitle Lust an allzu hurtig gesetzten Glanzlichtern. Es befördere die Demut.“
(...) „Leif Trenkler malt diese Bilder in Öl auf Holz wie die Meister der Renaissance. In Szenen, die aus dem Traum heraufdämmern, wie bei den Surrealisten. Er ist ein Romantiker“
(aus einem Text von Dr. Martin Tschechne, 2009)
Artist:
Aachener Str. 5
50674 Köln